Mit Django hat alles angefangen.

Sein Name wird stets als erstes genannt, wenn es um den "Zigeuner-Jazz" geht, der auch Gypsy-Jazz, oder Sinti-Swing, oder Swing Manouche genannt wird. Django Reinhardt gilt zweifelsohne als der Begründer dieser Musik. Er hat, wenn man so will, den europäischen Jazz erfunden. Er hat ihn populär gemacht, dadurch ganze Generationen von Jazz-Musikern nach ihm geprägt, und er verhalf der akustischen Gitarre, im Vergleich mit den anderen im Jazz üblichen Instrumente, zu einer gleichberechtigten und meist gar dominierenden Stellung. Mit seinem unverwechselbaren Stil, seinem Improvisationsvermögen und seiner Virtuosität stellte er seiner Zeit - dem Paris der 20er und 30er Jahre - alles in den Schatten, was man von einem Jazz-Gitarristen gewohnt war.
Dies ist um so erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass er mit 18 Jahren einem Brand in seinem Wohnwagen nur knapp entrinnen konnte und seitdem sein kleiner und sein Ringfinger durch schwere Verbrennungen an der linken Hand fast vollständig gelähmt waren. Daher entwickelte er eine eigene Gitarrentechnik, durch die er fortan mit nur 3, bzw. wenn man den Daumen noch abzieht eigentlich nur mit 2 Fingern Gitarre spielen konnte.
Dies kann man im folgenden Video, dem einzigen originalen von Django Reinhardt, welches ich gefunden habe, sehr gut sehen. Er spielt mit seinem Ensemble, dem Quintett du Hot Club de France (ein reines Saitenquintett, dessen Zusammensetzung - 3 Gitarren, Kontrabass und Violine - bis heute gerne kopiert wird) das Lied "J'attendrai".
Viele seiner Lieder wurden von folgenden Gypsy-Jazz-Musikern immer wieder gespielt und dabei nur selten variiert - und wenn, dann nur geringfügig. Zu den bekanntesten noch lebenden und öffentlich musizierenden zählen heute z.Bsp. Stochelo Rosenberg
Das wohl bekannteste Lied Django Reinhardts ist aber sein "Minor Swing". Und zwar nicht erst, seit er auf dem Film-Soundtrack von "Chocolat"
Sowohl Rosenberg, als auch Lágrène sind nun also neben anderen Gypsy-Größen im folgenden Video des Gipsy Project
Und da es hier ja auch ein paar Gitarristen gibt, zum Abschluss noch eine kleine einführende Lektion in den "Minor Swing".
Da öffentliche Auftritte von Gypsy-Jazz-Musikern hierzulande eher selten sind, sollte man sich möglichst rechtzeitig auf den Seiten der Hot Club News informieren, wann und wo ein Konzert in der Nähe ist. Beispielsweise finden regelmäßige Konzerte des Hot Club d’Allemagne (natürlich eine Anspielung auf das Quintett du Hot Club de France) aus Leipzig und in Leipzig statt.
Und alles nur, wegen Django!
1 Kommentar:
Interessant!
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